
Der kategorische Imperativ ist eine ethische Grundidee, ja "goldene Regel" der Ethik, die von dem deutschen Philosophen Immanuel Kant, einem der bedeutendsten Vordenker der Aufklärung, im Jahr 1785 publiziert wurde. Er dient als Leitprinzip für zeitloses moralisches Handeln jenseits gesellschaftlicher Moden und besagt, dass man nur so handeln sollte, dass die Maxime (das Prinzip/die Lebensregel) seines Handelns als allgemeines Gesetz gelten könnte.
Matthias Schreiber fasste Kants Gedanken im SPIEGEL so zusammen:
Immanuel Kant hat im 18. Jahrhundert den geistigen Gehalt der Zehn Gebote mit seiner Lehre vom Kategorischen Imperativ zugespitzt, präzisiert, formalisiert und dadurch auch entscheidend verändert. Bei ihm wurde aus dem Willen Gottes eine Selbstverpflichtung der menschlichen Vernunft.
...und subsummierte:
Das ist die Pointe der Aufklärung, wie Kant sie verstand.
Um den kategorischen Imperativ zu verstehen, kann man sich auf Kants Formulierung desselben stützen, die oft in zwei Hauptversionen dargelegt wird:
Formulierung des Gesetzes der Allgemeinheit:
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Dies bedeutet, dass man nur so handeln sollte, dass man sich vorstellen kann, dass das Prinzip seines Handelns eine allgemeine Regel für alle Menschen wird. Mit anderen Worten, man soll sich fragen: "Würde die Welt ein besserer Ort sein, wenn jeder so handeln würde wie ich in dieser spezifischen Situation?"
Formulierung des Zwecks der Menschheit als selbständiger Zweck:
Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
Kants kategorischer Imperativ betont also die Würde und den Wert eines jeden Individuums. Er fordert, dass man Menschen niemals nur als Mittel zum eigenen Nutzen verwenden sollte, sondern immer als eigenständige und respektierte Wesen betrachten sollte.
Just a friendly reminder. Nicht nur an andere, sondern immer auch an sich selbst.
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